Aktuelle Meldungen

Gemeinsam für die Lahn aktiv - Länderübergreifender Runder Tisch „Tourismusentwicklung an der Lahn“ nimmt Arbeit auf

Von links: Martin Hoffmann (SGD Nord), Heinz Scheyer (Pro Lahn e. V.), Benjamin Braun (Rhein-Lahn-Kreis), Michaela Teusch (Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn), Julien Kruse (Lahntours-Aktivreisen GmbH, BV Kanu e. V.), Philipp Borchardt (Lahntal Tourismus Verband e. V.), Lars Wittmaack (WFG Limburg-Weilburg-Diez), Philipp Kammerer (Rauszeit GmbH, IGLT), Sabine Ksoll (Lahn-Taunus Touristik e. V.), Prof. Harald Danne (Lahn-Dill-Kreis), Lutz Adami (Lahnpark GmbH), Markus Porth (HMLU), Susanne Groos (Lahntal Tourismus Verband e. V.), Jan Kraus (ONB Regierungspräsidium Gießen), Bernd Lambertus (WSA Außenbezirke Diez + Wetzlar), Jens Maltzan (Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn). Copyright Lahntal Tourismus Verband e.V.

Mit der konstituierenden Sitzung in Gießen am Montag, den 23. Juni 2025, wurde der „Runde Tisch: Tourismusentwicklung an der Lahn“ offiziell ins Leben gerufen. Der Runde Tisch ist ein Projekt, das vom Lahntal Tourismus Verband e.V. (LTV) und dem Hessischen Umweltministerium angestoßen wurde. Er soll länderübergreifend entlang der Lahn sicherstellen, dass die Pläne, Ideen und Impulse aus dem EU-LIFE Projekt „LiLa – Living Lahn“, die das Thema Wassertourismus betreffen, auch nach dessen Ende umgesetzt und weiterentwickelt werden.

Der Runde Tisch versteht sich als Austausch-, Kommunikations- und Umsetzungsgremium. Ziel ist es, die im Rahmen des LiLa-Projekts – des Zukunftskonzepts für die Bundeswasserstraße Lahn – von den Interessengruppen erarbeiteten Ziele und Inhalte abgestimmt in gemeinsame Maßnahmen zu überführen. Die beteiligten Institutionen – darunter Ministerien, Verwaltungen, Naturschutzinstitutionen, Tourismusakteure und Anbieter des Wassertourismus – übernehmen im Rahmen ihrer Mitwirkung jeweils eine festgelegte Rolle als Multiplikatoren und leisten vor Ort Überzeugungsarbeit.

Unter den Teilnehmenden waren Vertreterinnen und Vertreter des Hessischen Umweltministeriums, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (RLP), des Regierungspräsidiums Gießen, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Mosel-Saar-Lahn, der Wirtschaftsförderungen des Landkreises Gießen, Lahn-Dill-Kreises, Landkreises Limburg-Weilburg und Rhein-Lahn-Kreises sowie der Lahn-Taunus Touristik, der Lahnpark GmbH, des Pro Lahn e. V. und der Kanuanbieter an der Lahn.

Das erste Schwerpunktthema des Gremiums ist die dauerhafte Aufstellung von mobilen Saison-Toiletten an stark frequentierten öffentlichen Ein- und Ausstiegsstellen entlang der Lahn. Dieses Gemeinschaftsprojekt von Kanuanbietern und Kommunen ist bundesweit einzigartig und soll weiterentwickelt werden.

„Die Lahn ist einer der beliebtesten Wasserwanderflüsse Deutschlands und ein bedeutender Natur- und Erholungsraum. Mit dem Runden Tisch schaffen wir eine Struktur, um den Schutz der Lahn und die Qualität des wassertouristischen Angebots langfristig aufeinander abzustimmen. Das ist ein wichtiger Schritt für die nachhaltige Tourismusentwicklung der Region“, betont Philipp Borchardt, Geschäftsführer des Lahntal Tourismus Verbandes e.V. Schon heute zählt die Lahn mit über 160 paddelbaren Kilometern zu den aktivtouristischen Leitprodukten der Urlaubsregion „Das Lahntal“. Neben dem Kanu- und Bootstourismus hat auch der motorisierte Wassersport Bedeutung für Freizeit und Naherholung. Gleichzeitig ist die Lahn Lebensraum für zahlreiche, teils bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Der derzeitige ökologische Zustand und die damit verbundenen Herausforderungen bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie verlangen einen sensiblen und koordinierten Umgang mit den vielfältigen Nutzungsansprüchen.

Die Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigen zahlreiche Herausforderungen: Teilweise hohe Besucherzahlen an Feiertagen, infrastrukturelle Engpässe und Belastungen für Anwohner – insbesondere rund um stark frequentierte Abschnitte wie den Weilburger Schiffstunnel. Hier setzt der Runde Tisch an mit dem Ziel, Lösungen zu entwickeln, Belastungen für die Natur zu minimieren und den Tourismus an der Lahn zukunftsfähig zu gestalten. Geplant sind zwei Netzwerktreffen pro Jahr, um den Dialog zwischen relevanten Akteuren zu verstetigen, Maßnahmen abzustimmen und voranzubringen sowie gemeinsame Standards zu etablieren.