Von der Uni auf den Chefsessel

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Marcel Wagner übernimmt in Bad Camberg-Erbach ein Sport- und Fitness-Center

IMG_37081Den Bachelor-Abschluss für das Studienfach „Fitness- und Gesundheitsmanagement“ hat Marcel Wagner seit diesem Frühsommer in der Tasche. Jetzt macht er Nägel mit Köpfen und wagt den Sprung in die Selbständigkeit. Am 1. November hat der 26jährige die ‚Topform Squash & Fitness GmbH‘ im Bad Camberger Stadtteil Erbach übernommen. Neu ist dann nicht nur der Chef, sondern auch der Firmenname ‚Fit 2 Do GmbH‘.

„Beruflich bin ich einige Umwege gegangen“, berichtet der Limburger, der sein Studium neben-bei als Tanzlehrer finanziert hat. Der Tanzsport ist Wagners große Leidenschaft und hat bislang sein Berufsleben geprägt. Schon früh begab er sich als Leistungssportler auf das glänzende Parkett, heimste nationale und internationale Titel in den Latein- und Standardtänzen ein: Deutschland Pokalsieger, schwedischer Vizemeister und mehrfacher Landesmeister in Hessen und Rheinland Pfalz darf sich der Europameisterschaftsteilnehmer nennen. Seine Berufsausbildung als Bürokaufmann beim Planungsbüro Kraus in Limburg konnte zeitlich so gestaltet werden, dass sich Beruf und Leistungssport gut verknüpfen ließen. „Irgendwann ist mir klar geworden, dass ich meine beruflichen Ziele neu justieren muss. Denn die sozialen Kontakte beschränkten sich reisebedingt zuletzt nur noch auf wenige Menschen und für Profitänzer gibt es irgendwann auch eine biologische Grenze“, erinnert sich der lebenslustige junge Mann, der neben seiner kaufmännischen und sportlichen Ausbildung auch Qualifikationen als Ernährungsberater, Personal- und Rückentrainer nachweisen kann.

Familie unterstützt das Gründungsvorhaben

Als Wagner, der dem Bachelor-Abschluss über eine Fernuniversität auch gleich sein Master-Studium folgen lässt, hörte, dass die bisherigen Betreiber des Erbacher Fitness-Studios aufgrund des anstehenden Ruhestandes einen Nachfolger suchen, zögerte er nicht lange und griff zu. „Ohne die Hilfe meiner Eltern und das große Verständnis meiner Freundin wäre das nicht möglich gewesen“, berichtet Wagner. Allein die juristischen, steuerlichen, verwaltungstechnischen und finanziellen Aspekte seien alleine kaum zu überblicken. Großen Rückhalt fand der Gründer auch bei den bisherigen Inhabern, die jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen und über neun Monate einen fließenden Übergang möglich machten.

Wagner sprudelt über vor neuen Ideen. ‚Step by Step‘ möchte er sein Kursangebot erweitern, Tanzworkshops anbieten („warum nicht mal vor der Kirmes den Disco-Fox lernen?“), spezifisches Athletik-Training für Sporttänzer konzipieren und eine Wellness-Atmosphäre schaffen.

Wagner setzt auf professionelle Beratung

Auch das Personalkonzept steht. Wagner hat das komplette Team übernommen und zusätzlich eine Physiotherapeutin eingestellt. Das Team soll zudem um eine Osteopathin erweitert werden. Wagner kommt es auf die Qualität seines Angebotes an. „Es reicht eben nicht, zu wissen, wie man die Maschinen einstellt. Wenn unsere Mitglieder mit Kreuzbandrissen oder anderen Verletzungen kommen, muss das Angebot medizinisch abgestimmt werden“, so der Neugründer weiter. An dieser Stelle sieht er auch den Unterschied zu vielen Fitness-Ketten: „Wir brauchen nicht immer das neueste Gerät in aktueller Farbe, sondern professionelle Beratung und Begleitung unserer Kunden“. Für die Gründungsphase hat der ‚Teilzeit-Student‘ zunächst ein Urlaubssemester eingelegt, denn in nächster Zeit stehen Sieben-Tage-Wochen auf dem Programm.