Unternehmen gilt als führender Spezialist für die langfristige Optimierung von Klärbecken

IMG_6531Davon können Autofahrer nur träumen: Eine Heizung, die im Winter die Fahrbahn von Eis und Schnee freihält. Die Firma Peters aus Aumenau baut diese in die Fahrbahnen für sogenannte Räumer in Kläranlagen ein und gewährleistet damit eine reibungslose Funktion dieser Anlagen auch im Winter.
Seit dem 1. April hat das Unternehmen nun Fertigung und Verwaltung in Villmar-Aumenau zusammengeführt. Das konnten Landrat Manfred Michel und der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG) Limburg-Weilburg-Diez, Walter Gerharz, bei einem Firmenbesuch erfahren.
Die Peters GmbH ist im deutschsprachigen Raum der führende Spezialist für die langfris-tige Optimierung von Klärbecken. „Wir sind jederzeit bestmöglich eingerichtet auf die Konstruktion, Fertigung und Montage von hierzu notwendigen speziellen Blechkonstruktionen für Kläranlagen“, erklärt Dipl.-Ing. Olaf Rotermund, der technische Geschäftsführer des Unternehmens. Zielgruppen sind die Betreiber von kommunalen und industriellen Kläranlagen vornehmlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz aber auch in anderen europäischen Staaten. Kunden sind ebenfalls Anlagenbaufirmen, die weltweit Kläranlagen errichten, ausrüsten, betreiben.
„Wir konzentrieren uns heute auf Betreiber von kommunalen und industriellen Kläranla-gen. In Deutschland haben wir ein Potenzial von rund 8.000 Anlagen“, erklärt Holger Peters, kaufmännischer Geschäftsführer und Sohn des Firmengründers Klaus Peters, der dem Unternehmen weiterhin als Berater mit dem Schwerpunkt Vertrieb zur Verfügung steht.
Viele Kläranlagen in Deutschland sind mittlerweile in die Jahre gekommen und so werden Reparaturen, Sanierungen und Optimierungen erforderlich. Dafür bietet das Unternehmen Peters alle notwenigen Komponenten an: Ablaufsysteme, VA-Auskleidungen von Betonrinnen, Rinnenabdeckungen, Räumerfahrbahnabdeckungen und vieles mehr.
Angefangen hatte es im Jahre 1981, als Klaus Peters in Eppstein-Vockenhausen als Einkaufsdienstleister und Handelsvertretung kostengünstige Komponenten für den Klär- und anlagenbau vermittelte. Ende der 80er Jahre spezialisierte man sich auf die Konstruktion, Lieferung und Montage von Edelstahlkomponenten, insbesondere von Ablaufrinnen, Tauchwänden und Überfallwehren für Nachklärbecken auf Kläranlagen.
Die Fertigung erfolgte bis 1996 durch den Kooperationspartner, danach in eigener Pro-duktion in Villmar-Aumenau. „Anfang der 2000er Jahre gingen die Neubauten von Kläranlagen stark zurück. Der Markt war gesättigt“, merkt Seniorchef Klaus Peters an. Insolvenzen von zwei Großkunden im Anlagenbau bedrohten die Existenz des eigenen Unternehmens und zwangen Klaus Peters zu einem gravierenden Strategiewechsel.
Bisher bestand die Kundschaft aus etwa zehn großen Kläranlagenausrüstern, die etwa 70% des Umsatzes erbrachten, der restliche Umsatz wurde direkt mit Kläranlagen-Betreibern erzielt. Nun wurden die Betreiber direkt angesprochen, bei 8.000 Anlagen in Deutschland, eine kluge Entscheidung.
Zudem konnten im direkten Austausch mit den Betreibern neue Produkte entwickelt wer-den: Beckenkronenabdeckungen, Rinnenabdeckungen, VA-Auskleidungen von Betonrinnen. Mit der erfolgreichen Abwicklung von zwei Großaufträgen in Zagreb und Stettin und der Strategieänderung wurde die Krise des Unternehmens gemeistert.
Landrat Michel zeigte sich sehr angetan von der Flexibilität und der Kompetenz des Un-ternehmens: „Die Peters GmbH hat sich eine stabile Nische im Bereich der Sanierung und Optimierung von Kläranlagen erarbeitet und dort die Marktführung übernommen. Ich bin stolz darauf, dass wir zahleiche solcher zielstrebig arbeitenden mittelständischen Firmen im Landkreis haben. Sie bilden das Rückgrat unserer heimischen Wirtschaft.“
2011 regelte Klaus Peters die Unternehmensnachfolge und gab die Unternehmensleitung in die Hände von Sohn Holger Peters und Dipl.-Ing. Olaf Rotermund. Die Umsätze (z. B. 2014: rund 3,0 Millionen Euro) zeigen, es war eine gute Entscheidung. Heute sind 15 Mitarbeiter im Unternehmen tätig. Nach der räumlichen Zusammenführung von Verwaltung und Fertigung erhofft sich Firmenleitung eine weitere Steigerung von Effizienz und Produktivität des Unternehmens.