„Edelstahl ist meine Leidenschaft!“ – 250 Tonnen werden pro Jahr verarbeitet

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HAKA

Rainer Oesterling (rechts) und Marian Oesterling (links) erklären Landrat Manfred Michel (2.v.l.) und Walter Gerharz von der WfG den Aufbau eines Edelstahl-Küchenblocks

In dem 900-Einwohner Dorf Gräveneck hoch über der Lahn ist die renommierte Firma HAKA-Großküchentechnik zuhause. Hier werden Edelstahlbleche verarbeitet, 250 Tonnen pro Jahr. Daraus entstehen Großküchen-Einrichtungskomponenten, Kochblöcke, Speisenausgaben und Edelstahlmöbel vom Feinsten. Landrat Manfred Michel und der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Limburg-Weilburg-Diez (WfG), Walter Gerharz, besuchten das Traditionsunternehmen, das kontinuierlich gewachsen und dennoch bodenständig geblieben ist.
Herzlich begrüßt wurden die Gäste von der Familie Christa, Rainer und Marian Oesterling, die gemeinsam die Fabrik leiten. Die Kunden kommen aus ganz Europa, denn die hervorragende Qualität der HAKA-Produkte hat sich herumgesprochen.  So ist es kein Wunder, dass die Lufthansa, VW, Deutsche Bank, DER Reisebüro, oder die Metzler-Bank in Frankfurt bei HAKA in Gräveneck bestellen. Eingebaut werden die Großküchen-Produkte in  noblen Restaurants, edle Yachten, Kantinen und Schulküchen aber ebenso auch in Imbiss-Betrieben und Fastfood-Ketten.
HAKA arbeitet mit dem Großküchen-Fachhandel zusammen und bietet einen umfassen-den Service mit fachkompetenter Beratung, Planung und Montage.
Die Produktion von individuellen Sonderanfertigungen ist eine Folge von veränderten Marktgegebenheiten. Mit der Öffnung der Grenzen nach Osteuropa wuchs der Konkur-renzdruck mit billigen Preisen für Standardprodukte in der Branche.

Christa Oesterling

Frau Christa Oesterling

Christa Oesterling formuliert das so: „Wir mussten umdenken. Sonderbauten waren unsere Stärke, und diesen Bereich galt es auszubauen.“ Heute machen diese individuell zugeschnittenen Produkte über 90 % der Fabrikation aus. „Das können andere nicht so gut wie wir“, sagt die Unternehmenschefin nicht ohne Stolz.
HAKA ist ein Familienunternehmen in dritter Generation, aus kleinsten Anfängen heraus gewachsen.
1948 gründete Hans Kappes als Klempner- und Installateur-Meister einen kleinen Werk-stattbetrieb im alten Ortsteil von Gräveneck. 1954 errichtete der Firmengründer ein Wohnhaus und ein Werkstattgebäude. 1965 begann dann mit dem Bau einer Werkhalle im Industriegebiet in Gräveneck die HAKA-Großküchentechnik. Nach dem plötzlichen Tod des Firmengründers Hans Kappes  im Jahr 1979 übernahm  Tochter Christa Oesterling die Unternehmensleitung. Nach und nach wurden Firmengebäude erweitert und neu gebaut und: 1989 Bau einer Lager- u. Versandhalle, 1995 Anbau an die Produktionshalle I für Sonderbau mit neuen Sozialräumen,  2003 Bau eines neuen modernen Verwaltungsgebäudes. Die Gesamtnutzfläche für Produktion, Verwaltung, Lager und Sozialräume beträgt nun ca. 5000 m².
Es  wurde auch kontinuierlich in den Maschinenpark investiert. Heute verfügt das Unter-nehmen über eine hochmoderne Stanz-Laser-Kombimaschine, CNC-gesteuerte Abkant-pressen, Schwenkbiegemaschine etc. und eine moderne EDV in allen Bereichen des Unternehmens. Für die Betriebsabläufe, die technische Betriebsausstattung und EDV engagiert sich neben vielen anderen Aufgaben Geschäftsführer Marian Oesterling.
Als Familienunternehmen mit jahrzehntelanger Tradition hat HAKA die Weichen für die Zukunft gestellt. Mit dem Enkel des Firmengründers, Marian Oesterling, seit vielen Jahren im Unternehmen tätig und seit Januar offiziell mit in der Geschäftsführung ist die Nachfolge gesichert. Langjährige Mitarbeiter, viele im Unternehmen ausgebildet, setzen sich mit Herz und Engagement für die Qualitätsprodukte und die Erfüllung der Ansprüche der Kunden ein. Das Ergebnis ist ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit, Flexibilität und Kundenorientierung.
„Das Unternehmen ist wirtschaftlich und technisch gut aufgestellt“, sagte Landrat Michel nach Führung durch das Firmenareal. „Hier finden wir ganzheitliche Lösungen für die Kunden und eine gezielte Reaktion auf sich verändernde Marktanforderungen“.
Allerdings gibt es immer wieder Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte zu finden, an die hohe Anforderungen gestellt werden. Ebenso verhält es sich mit den Auszubildenden. „Wir würden gerne mehr junge Leute für den Beruf des Konstruktionsmechanikers (Fein-blechbau) ausbilden,  aber es finden sich kaum geeigneten Bewerber“, bedauert die rührige Chefin, die sich zusätzlich als Vizepräsidentin der IHK Limburg-Weilburg engagiert. Ihr liegt die Entwicklung der ländlich geprägten Oberlahn-Region sehr am Herzen. Sie dankte Landrat Michel für sein Engagement  zur Verbesserung der Infrastruktur, wie der flächendeckende Ausbau der Breitbandversorgung  und Sanierung bzw. Instandhaltung von Kreisstraßen.