MOBA stärkt Standort

Limburg-Offheim. Rund 600 000 Euro investierte die MOBA Mobile Automation AG in eine moderne Bestückungslinie für die Fertigung elektronischer Leiterplatten. Gestern nahm Bürgermeister Martin Richard (CDU) zusammen mit den Vorstandsmitgliedern Dr. Holger Barthel und Alfons Horn die neue Anlage in Offheim in Betrieb. Baumaschinen, Lastwagen, selbst Mülltonen sind heute mit modernster Elektronik versehen. Die Firma Moba mit ihrem Hauptsitz in Limburg hat sich auf die Fertigung von so genannten Off-Road-Steuerelementen spezialisiert. Mit rund 200 Mitarbeitern fertigt sie Mess-, Steuer- und Regeltechnik für Baumaschinen sowie Wäge- und Identifikationssysteme für die Entsorgungswirtschaft.

Produkte werden auf Baustellen eingesetzt.

«Unsere elektronischen Produkte werden in häufig wechselnden und relativ kleinen Serien gebaut», sagt Moba-Vorstand Dr. Holger Barthel. «Zum Einsatz kommen die Geräte anschließend in der rauen Umgebung eines Baustellenbetriebs. Wir müssen daher nicht nur sehr flexibel in der Produktion sein, sondern auch eine hervorragende Qualität sicherstellen». Das Herzstück der Produkte sind die mit Kleinstbauteilen bestückten Leiterplatten. Bisher wurden diese in Zusammenarbeit mit sieben Dienstleistern außer Haus gefertigt, was zu einem beträchtlichen Organisationsaufwand geführt hatte. Um die Flexibilität, Schnelligkeit und Innovation der Produktion weiter zu steigern, beschloss der Vorstand vor etwa einem Jahr, auch diese Produktion nach Limburg zu holen. Jetzt seien die Entwickler in der Lage, vor Ort ihre Schaltpläne und Entwürfe als CAD-Dateien an der Maschine aufzuspielen und so die Produktion zu starten.Geplant sind ein Zwei-Schicht-Betrieb und die Neueinstellung von insgesamt acht Fachkräften. Mit dieser Investition wolle man angesichts der wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Zeichen für die Region Limburg und den Standort Deutschland setzen betonte, Barthel. Er hoffe, dass auch andere Unternehmen dem Beispiel der Moba folgen und selbst in Deutschland investieren.

Spezialanbieter für gehobenen Markt

Schon jetzt zeichne sich ab, dass die Anschaffung der Bestückungsmaschine bei den Kunden gut ankomme. Denn ähnlich wie Daimler-Benz in der Automobilindustrie produziere man als Spezialanbieter für einen gehobenen Markt. So wie Daimler seine Motoren selbst herstelle, tue das nun auch die Firma Moba. Bei den Daimler-Kunden käme es sicher auch nicht so gut an, wenn die Freude am Fahren von woanders und nicht von einem Daimler-Motor herkomme, sagte Barthel. Mit dem Einlegen einer noch unbestückten Platine durch Bürgermeister Martin Richard (CDU) wurde die Maschine offiziell in Betrieb genommen. Es folgte eine ausführliche Führung durch die verschiedenen Produktionsabteilungen, wie die Montage und Qualitätssicherung. So demonstrierte unter anderem der Auszubildende Jonas Horn, wie die elektrischen Bauteile mit Gießharz vor Wettereinflüssen geschützt werden. Denn die Elektronik muss später sowohl bei enormer Kälte wie auch großer Hitze funktionstüchtig bleiben. Um dies zu garantieren, durchlaufen Prototypen eine umfangreiche Qualitätskontrolle unter den wachsamen Augen von Markus Wendel. Dessen Arbeitsplatz sei der Albtraum der Entwickler, sagte Barthel, während Wendel von «schönen Abstürzen der Software» berichtete, die er bei seinen ausgiebigen Tests herbeigeführt hatte. Zum Abschluss der Führung erinnerte sich Bürgermeister Richard, dass er im Lauf der Jahre schon mehrmals die Gelegenheit hatte, die Firma Moba zu besuchen und würdigte ihr fortgesetzte Investitionstätigkeit als ein Zeichen des Vertrauens in die Region. koe