Partner erhoffen sich beim Wettbewerb um EU-Fördermittel bessere Chancen

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Partner erhoffen sich beim Wettbewerb um EU-Fördermittel bessere Chancen260.000 Menschen vertreten gemeinsam ihre Interessen

Limburg-Weilburg. – Der Kreis Limburg-Weilburg und sechs rheinland-pfälzische Verbandsgemeinden haben im Limburger Kreishaus einen Vertrag geschlossen, in dem sie eine engere Kooperation vereinbaren.  Die regionalen Partner erhoffen sich zum einen beim Wettbewerb um die EU-Fördermittel bessere Chancen und erwarten weiterhin merkliche Synergieeffekte bei ihren Projekten im Wirtschaftsraum Limburg-Diez und beim Lahntourismus. Ziel ist es, die ländliche Region mit einem länderübergreifenden Konzept weiterzuentwickeln.

Landrat Manfred Michel, der Erste Kreisbeigeordnete Helmut Jung und der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Diez Michael Schnatz sind zuversichtlich, dass sich auf diese Weise die Region gemeinsam weiter entwickeln könne. Durch die bereits langjährige Zusammenarbeit in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Limburg-Weilburg-Diez sei eine gute Basis für den weiteren Aufbau einer gemeinsamen Region gelegt, meinte Landrat Michel.

Nun gehe es um die Weiterentwicklung des Konzepts mit den Verbandsgemeinden im benachbarten Rheinland-Pfalz, ergänzte Jung. In der neuen Förderperiode von 2014 bis 2020 soll die Kooperation weiter ausgebaut werden. Mit dabei sind Diez, Bad Ems, Hahnstätten, Katzenelnbogen, Nassau und Nastätten im Rhein-Lahn-Kreis.
Der Erste Kreisbeigeordnete sieht die verbindende Achse in der Lahn mit dem Lahntal-Rad- und Wanderweg sowie im Tourismus. Landrat Michel, zugleich Vorsitzender des Hessischen Tourismusverbandes, sagte: „Wir kooperieren mit unseren rheinland-pfälzischen Freunden. Wir bewerben die gleichen Menschen, die im Tourismus unterwegs sind. Es ist alles Nassauer Land. Die Regionen wachsen immer mehr zusammen. Wir sprechen Verkehrsmaßnahmen ab, haben keine Berührungsängste, sondern nutzen unsere Chance. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir sagen, es gab in der Vergangenheit auch manchmal ein Gegeneinander. Das sei nun vorbei. Jetzt würden die Synergien durch interkommunale Zusammenarbeit genutzt, so Michel.

Eine gemeinsame Klammer sieht auch Schnatz in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Limburg-Weilburg-Diez. „Hier wird zum Beispiel auch über die künftige Verwendung der Freiherr-vom-Stein-Kaserne beraten“, sagte der Erste Beigeordnete der Nachbargemein-de.

Die neue Kooperationsvereinbarung sei mit den jeweiligen Ministerien in Wiesbaden und Mainz im Vorfeld von der WfG abgesprochen worden. Beide Länder begrüßten die Kooperation der benachbarten Regionen, ergänzte Landrat Michel. „Es werden zwei unabhängige Regionen entstehen, die zukünftig aber sehr eng kooperieren werden. Zwei Regionen deshalb, da Hessen und Rheinland-Pfalz jeweils eigene Förderprogramme haben und diese Mittel ausschließlich im jeweiligen Bundesland verwandt werden dürfen“, erklärte der Kreischef. Insgesamt werden im Rahmen der zwei kooperierenden Regionen in den nächsten sieben Jahren 260.000 Menschen zusammen ihre Interessen gegenüber den beiden Bundesländern und der EU vertreten.

Mit Hilfe des Förderprogramms der EU konnten in den vergangenen Jahren im Kreis Limburg-Weilburg über 20 Projekte mit 1,2 Millionen Euro unterstützt werden. Beispielhafte Projekte waren der 2013 eröffnete Lahnwanderweg, das private Zentrum für Gesundheit und Therapie in Waldbrunn und das Familienzentrum „Alte Schule“ in Waldernbach.